Freitag, 31. Juli 2015

Bestwig - Ohlsberg


Freiheit

Wie es schon in dem Lied von Westernhagen heißt, ist Freiheit das einzige was zählt und gleichzeitig das einzige was fehlt. Eingepfercht zwischen 2 Kollegen in einem kleinen Büro fällt manchmal ein sehnsuchtsvoller Blick aus dem Fenster. Obwohl es da nicht schön ist, denn das Büro liegt direkt an einer Hauptstraße mitten in der Stadt. Frische Luft ist für mich Freiheit. Die Pferde, die auch eingepfercht sind in ihrem Gatter, haben trotzdem so viel Auslauf, daß sie ein Symbol von wilder Freiheit sind. Das ist meine Metapher. Die Grenzen sind durch das notwendige Verdienen des Lebensunterhaltes gesetzt. Ich kann nicht einfach alles abbrechen und nur noch wandern – obwohl ich manchmal davon träume. Trotzdem erlebe ich auf meinen Touren Freiheit. Es ist ein bißchen Zeitdruck da, die Kilometer müssen bewältigt werden und die Strecke ist vorgegeben. Aber trotzdem bleibt genügend Raum, um wirklich frei zu sein. 

Donnerstag, 30. Juli 2015

Eversberg - Bestwig


Die erste Tour mit Garmin

Nachdem ich mich im Wald hemmungslos verlaufen hatte und nur mit Glück mein Ziel erreichte, entschied ich mich dazu, ein GPS-Gerät zu kaufen. Marktführer für diese Dinger ist Garmin. Im Prinzip funktionieren die wie ein Navi, nur das die Karten detaillierter sind, so daß sich diese Geräte für Wanderer eignen. Ich finde es schlimm, daß die Menschen immer abhängiger von irgendwelchen technischen Gerätschaften werden und sich nicht mehr auf sich selbst verlassen. Wie oft habe ich schon im Bekanntenkreis die Geschichte zum Besten gegeben, daß ein Rentner in den Rhein gefahren ist, weil das Navi ihm gesagt hat, da ginge es her. Nun bin ich selbst so ein Stück Techniksklave geworden. Aber das Garmin ist wirklich gut. Neben dem eigentlichen Navigieren finde ich es nützlich, daß die bereits gelaufenen Kilometer angezeigt werden. Man kann so gut abschätzen, wie  weit es noch zum Ziel ist. Für das Training zum Rothaarsteig ist auch interessant, die Durchschnittsgeschwindigkeit zu sehen. Ich laufe ca. 3 Km/h, was ziemlich langsam ist. Der durchschnittliche Wanderer schafft 5 Km/h. Da ich gerade einmal beim Geldausgeben war, habe ich mir richtige Wanderschuhe von Mammut gekauft, die 200 € kosteten und die wiegen nicht mal die Hälfte von meinen bisherigen Bleigewichten an den Füßen.  

Mittwoch, 29. Juli 2015

Hirschberg - Eversberg


Das erste Mal über 15 Km

Der Sommerurlaub mußte gebucht werden und ich entschied mich dazu, den Rothaarsteig in Angriff zu nehmen. Meine Kilometerleistung konnte ich mir bisher mit 12 Km höchstens einteilen, da es an der Waldroute viele gut gelegene Waldparkplätze gibt. Das ist jedoch einem normalen Wanderer viel zu wenig. Die sportliche Einteilung des Rothaarsteigs sah 25 km pro Tag , die normale 20 Km vor. Beides für mich unvorstellbar. In einem Katalog entdeckte ich jedoch das Angebot, 12 km Etappen zu laufen und der Clou dabei ist, daß das Gepäck von einem Hotel zum nächsten transportiert wird. Man muß es also nicht tragen. Aber selbst 12 Km sind in dem sehr hügeligen Gelände des Rothaargebirges nicht von Pappe. Zumal man sich nicht – wie jetzt – nach jeder Wanderung eine Woche ausruhen kann , sondern am nächsten Tag das ganze nochmal machen muß. Und das 6 Tage in Folge. Ich buchte trotzdem. Weil ich jetzt fitter werden mußte, folgten nun längere Etappen. Jetzt beginnt das Training für den Sommerurlaub – und flach ist es hier auch nicht. Mein Ziel war es, die Waldroute auf der südlichen Variante bis Brilon zu laufen, denn dort beginnt der Rothaarsteig.  

Dienstag, 28. Juli 2015

Lattenberg - Hirschberg


Im Wald verlaufen

Hier an der Stelle fehlt eine Etappe auf der Sauerland Waldroute, weil ich dort keine Fotos gemacht habe. Ich war mit anderen Dingen mehr als genug beschäftigt. Im Gegensatz zum Anfang der Waldroute, wo man viel Wald weggeholzt hat, ist ab hier der Name Waldroute wieder richtig. Oft waren es nur einfache Trampelpfade, die ich gehen durfte. Das ist gut zum Abschalten. Die Strecke war bisher auch gut mit Wegweiser versehen, so daß ich keine Karte brauchte. Bis eben auf diese Stelle im Wald, als mich der Weg vor einen Weidezaun führte. Ich hatte keine Ahnung, wie ich weiter laufen sollte. Mehrmals bin ich die Strecke zurück zum letzten Wanderzeichen gegangen, aber ein neues Schild war nicht zu entdecken. Ich war schon zu weit gewandert, um einfach den Weg zum Start zurückzugehen. So ging ich auf eine einsame Landstraße, die wenig befahren in der Nähe des Weges war und bin ihr gefolgt. Bachabwärts , weil es dann wahrscheinlicher ist, auf Zivilisation zu treffen. Ich wußte nicht mehr, wo ich war. Mit mehr Glück als Verstand habe ich die richtige Richtung einschlagen. Völlig am Ende meiner Kräfte erreichte ich einen Parkplatz mit anderen Menschen.

Montag, 27. Juli 2015

Arnsberg - Torhaus


Handyaufnahme

Sicher gab es in der guten, alten Zeit keine Handys. Meins ist übrigens eins von meinem Arbeitgeber, der es mir gegeben hat, damit ich ständig erreichbar bin. Als Gegenleistung darf ich die Flatrate auch privat nutzen, um zu telefonieren. Ein eigenes privates Handy habe ich nicht. Ich hatte mal eins, aber weil ich das Guthaben zu lange nicht nachgeladen habe, hat die Telefongesellschaft den Vertrag gekündigt. Ich bin kein Fan von diesen modernen Kommunikationsgerätschaften. Aber wenn man sich im Wald ein Bein bricht, weil man gestürzt ist, ist so ein Handy nicht schlecht. In Schwarz/Weiß sind zwar die Fotos gehalten, aber für eine generelle Betrachtung der Wirklichkeit sind Farben nicht schlecht. Ebenfalls nützlich ist, wenn man seine Digitalkamera vergessen hat, daß man mit so einem Handy auch fotografieren kann. Bei meinem alten Knochen empfiehlt sich das aber wirklich nur in absoluten Notfällen. Es ist mittlerweile wieder wärmer, so daß ich die Sauerland Waldroute wieder aufnehme.   

Sonntag, 26. Juli 2015

Volme-Hang-Weg


Helle Kälte

Die Sonne schien, aber es war bitter kalt, als ich mich aufmachte, den X6 zu wandern, der hier bei mir den Namen Volme-Hang-Weg trägt. Ich war froh wieder laufen zu können. Die letzten Wochenenden hatte es geregnet und somit bin ich nicht gewandert. Der Weg führte mich an der Priolinde vorbei. Das ist ein angeblich 1000 Jahre alter Baum. Nicht ganz so alte Schilder markierten teilweise den Weg dahin. Das war noch die Zeit, als es keine Computer gab. Es gab keine Handys, nicht einmal Facebook und Google. Und selbst damals konnten die Menschen überleben. Virtuell sieht man auf dem Foto die Kälte nicht. Es mag auf den ersten Blick ein Vorteil sein, daß man nicht friert, wenn man sich Winterbilder anguckt, aber es fehlt etwas. Die Realität ist manchmal eben unangenehm. So wie zu viel wünschenswerte Sauberkeit die Tendenz zu Allergien steigert, so bekommen wir immer mehr Probleme, weil wir alles unangenehme, was Wirklichkeit zur Wirklichkeit macht ausblenden. Die Sonne ist nicht immer warm. 

Samstag, 25. Juli 2015

Stille


Stille

Eigentlich ist es nicht als Wanderung zu sehen, eine Talsperre zu umrunden. Das ist eher ein Spaziergang. Hier ist das jedoch was anders, denn ich wollte weiter gehen und zur Ennepesperre laufen. Aber kurz nach dem Abbiegen vom Rundweg versperrte mir ein Bach den Weg. Er war zu tief um durchzulaufen. Von den Verantwortlichen der Streckenführung waren 3 Steine vorgesehen, die man zum Queren nutzen sollte. Diese waren jedoch vereist, so dass ich umkehrte. In der Absicht, einen viel weiteren Weg zu gehen, war ich früh morgens aufgebrochen. Jetzt im Winter sind die Tage kurz und man muß sich beeilen, um im Hellen anzukommen. Zu dieser frühmorgendlichen Zeit war außer mir niemand unterwegs. Auch die Tiere schienen noch zu schlafen. Es war so vollkommen still dort. Hier wurde mir bewusst, dass Wandern nicht nur ein Spaßfaktor ist, sondern auch ein gutes Gegengewicht zur Hektik im Büro. 

Freitag, 24. Juli 2015

X3-Talsperrenweg


Wintertraining

Da im Sauerland die Berge höher und damit im Winter das Wetter kälter ist, habe ich beschlossen, die Waldroute im Winter nicht fortzuführen. Um über den Winter nicht einzurosten, bin ich wieder in der lokalen Umgebung gewandert. Eine Phase, die nicht mit Fotos belegt ist, besteht im Wandern von Hauptwanderwegen des SGV (Sauerländischen Gebirgsverein). Allerdings nur die Abschnitte, die im Raum Hagen sind. Ich bin den X1 – Plackweg , den X9 – Rhein-Ruhr-Weg und den X4-Höhlenweg gelaufen. Als Wintertraining hab ich mir den X3-Talsperrenweg überlegt. 

Donnerstag, 23. Juli 2015

Amecke - Arnsberg


Sonniger November

Es ist mittlerweile ein halbes Jahr seit Beginn meiner persönlichen Wanderzeit vergangen. Leider kann ich nicht jede Strecke mit einem Foto beschreiben, da es eine Phase gab, in der ich keine Kamera mitgenommen habe. In diesem Jahr 2011 hatte ich sehr großes Glück, was das Wetter anging. Ich bin nie wirklich nass geworden und häufig schien sogar die Sonne. Sogar im November 2011 gab es noch schöne, sonnige Tage. Falls jemand diese Etappe mal nachwandern möchte, seien Sie auf der Hut vor dem Abstieg zur Stadt Arnsberg. Der ist sehr steil und ich behaupte, bei rutschigen – also nassen – Wetter nicht zu meistern. Selbst bei trockenem Wetter bin ich ins Rutschen gekommen. Wichtig ist noch, dass ich in Arnsberg das ursprüngliche Ziel des abgebrochenen Wanderurlaubs erreicht habe. 

Mittwoch, 22. Juli 2015

Binolen - Amecke


Auf Krylls Spuren
Den Abbruch des Urlaubs konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Die vorgenommene Strecke mußte bewältigt werden. Da ich nun keinen Urlaub mehr hatte, bin ich an Wochenenden ins Sauerland aufgebrochen. Bei früheren Wanderungen hatte ich stets auf die Hilfe meiner Eltern setzen können, die mich vom Zielpunkt zurück zu meinem Auto am Start brachten. Weiter weg von Zuhause ging das nun nicht mehr. So entstand die Idee, den Rücktransport mit einem Taxi zu organisieren. So begann ich, die Waldroute in Angriff zu nehmen. Wobei das mit dem Wald so eine Sache ist. Es ist unheimlich viel Holz geschlagen worden, so daß vom Wald kaum noch was übrig ist. Offiziell liegt das an dem verheerenden Orkan Kyrill. Ich vermute jedoch eher, daß die weitere Verbreitung von Kaminöfen und damit der gestiegene Holzbedarf auch ein Grund für den Kahlschlag ist.

Dienstag, 21. Juli 2015

Hemer - Binolen


Der erste Wanderurlaubsversuch
Der Beginn der Sauerland Waldroute

Früher habe ich viele Fernreisen gemacht. Ich war in Spitzbergen und bin die Rte 66 gefahren. Nun sollte sich das alles ändern, denn ich wollte im Urlaub wandern. Zu diesem Zweck habe ich mir neue Wanderschuhe gekauft, die ich günstig für 69 € erstehen konnte. Die erste Etappe dieses Urlaubs führte auf der Sauerland Waldroute von Hemer zum Haus Recke in Binolen. Diese Strecke hab ich auch geschafft. Am nächsten Morgen hatte ich aber so brachiale Rückenschmerzen, daß ich das Vorhaben abbrechen mußte. Ich war mit den neuen Schuhen gewandert. 

Montag, 20. Juli 2015

Volme - Höhen - Weg


Der erste richtige Wanderweg (in 2 Etappen)

Die Quelle für die Strecken, die ich bisher gelaufen war, war eine Internetseite eines lokalen Wandervogels. Da ich dort fast alle interessanten Angebote durch hatte, wechselte ich nun zu einer Web Site, die für ganz NRW Wanderwege anbot. Zu meiner Überraschung führte einer davon nur ein paar 100m an meiner Haustür vorbei. Den nahm ich mir jetzt vor. 18 km wären zu bewältigen gewesen. Das traute ich mir – wohl auch zu recht – noch nicht zu. So beschloss ich, diesen Weg in 2 Hälften zu teilen. Es ist ein Rundweg, so daß das möglich ist. Richtige Wanderer lieben natürlich Höhenmeter. Berghoch hab ich immer ein Problem mit der Lunge, was vom Rauchen kommt. Ich muß dann häufiger stehen bleiben. Das macht mir aber nichts, denn ich laufe nicht auf Zeit. Mir ist klar, daß andere die doppelte Strecke in der Hälfte der Zeit schaffen. Aber die haben sich auch keinen Kasten Bier um den Bauch geschnallt.  

Sonntag, 19. Juli 2015

Glör - Halver


Das letzte Mal ohne Rucksack

Das Schöne am Wandern ist auch, daß man dafür im Prinzip kein Equipment braucht. Seine Beine hat man in der Regel dabei und man kann direkt loslaufen. So bin ich die ersten Strecken angegangen. Die erste Wanderung außerhalb des Stadtgebietes – diese - fand im Sommer statt. Es war heiß und für unsere Verhältnisse war die Strecke ziemlich hügelig. Als ich mich nach etwa ¾ der Strecke hinsetzen wollte, um mich auszuruhen, wurde mir schwindelig. Da es mir zu lästig war, Getränke in der Hand tragend zu transportieren, hatte ich schlicht keine mitgenommen. Das rächte sich nun bei der Hitze. Seit dieser Tour, die ich mit Krämpfen in den Beinen beendet habe, nehme ich was zu trinken mit. Ich kaufte mir einen Rucksack. 

Samstag, 18. Juli 2015

Villa Post - Herdecke


Das erste Mal eine Streckenwanderung

Es gibt zwei Sorten von Wanderwegen. Rundwege, die erste Sorte, haben den nicht zu verachtenden Vorteil, daß man zum Ausgangspunkt zurückkommt und somit mit seinem vor Beginn der Tour geparkten Auto wieder wegfahren kann. Der Nachteil ist , man ist wieder da, wo man herkam. Aus irgendeinem Grund hab ich mich früh entschieden, keine Rundwege zu laufen, sondern immer eine Strecke von A nach B zu bewältigen. Wahrscheinlich ist das so, weil Wandern für mich eine Form des Reisens ist. Und wer reist schon gerne im Kreis? Dadurch ergibt sich aber ein Transportproblem. Gelöst wurde es hier so : Nach A kam ich mit dem Bus und in B , also in Herdecke , haben mich meine Eltern abgeholt. Auch hier – man sieht schon, es geht fast gar nicht anders – bin ich ein Stück Jakobsweg gelaufen, ohne es zu ahnen. 

Freitag, 17. Juli 2015

Rund um Haspe


Das erste Mal zweistellig

Das Wandern hat mir gefallen. Vor allem deshalb, weil ich die ca. 6 Km des Drei-Türme-Weges geschafft hatte. Die nächste Tour führte rund um den Stadtteil Haspe. Ich wählte diesen Weg, weil er mit 10,8 Km eine neue Herausforderung darstellte. Nach der Wanderung habe ich für mich beschlossen, zunächst einstellig zu bleiben. Ich hatte mich etwas übernommen. Freude bereitet hat das Wandern trotzdem. Ich genieße es, Winkel meiner Stadt, von der ich glaubte, ich kenne sie, als Fußgänger völlig neu zu entdecken. Der Weg führte z.B. oberhalb der B7 entlang. Bestimmt 100mal bin ich diese Straße gefahren, ohne mich je zu fragen, was da oben wohl hinter den Bäumen sein mag. Neben Eisenbahnschienen eben auch mein Wanderweg. Das dieser Wanderweg ein Teil des westfälischen Jakobweges ist, war mir völlig egal und zu diesem Zeitpunkt sogar völlig unbekannt. 

Donnerstag, 16. Juli 2015

Drei-Türme-Weg


Der Beginn Ostern 2011

Auf dem Bild sieht man den Bismarckturm und der steht auf der höchsten Erhebung meiner Heimatstadt Hagen. Der Drei-Türme-Weg, dessen ersten Turm eben jener Turm ist, gilt seit meiner Kindheit als Synonym dafür, daß man einen weiten Weg gehen will. Zu meiner Person ist zu sagen, daß ich 50 Kg Übergewicht habe und rauche. Somit habe ich ideale Voraussetzungen fürs Wandern.  Bevor ich an jenem Ostertag losmarschiert bin, war ich ein sehr fußfauler Mensch. Selbst meine Zigaretten habe ich stets mit dem Auto geholt. Meine Kondition war schlicht nicht vorhanden, so daß mir beim Erklimmen des Anstieges zum Turm schwindelig wurde. Ich habe meine Beine kaum noch gespürt. Irgendwann oben angekommen stimmte ich das Lied : „ The Eye of the Tiger“ an, weil ich mich fühlte wie Rocky Balboa, der erfolgreich sein Fitnesstraining meistert.